Kindertagsgedanken

Gestern war Kindertag – seit ich denken kann, war und ist dieser Tag fest in meinem Kalender verankert. Früher gab es dann immer ein Sportfest – mit Schlagballweitwurf – den ich fürchtete, weil ich, zum großen Verdruss meines Vaters, nicht werfen konnte. Die Tradition dieses Sportfestes hat sich bis heute in den Berliner Schulen auch bis heute gehalten – selbst in Westberliner Schulen gab es Sportfeste. Aber der Kindertag war ein Privileg der ostdeutschen Kinder und so ist es bis heute. Die Schulen im Ostberliner Teil, in denen ich Nähen unterrichte, feiern auch den Kindertag.  Ganz selbstverständlich gibt es Geschenke für die Jüngsten – und auch die älteren und erwachsenen Kinder gehen manchmal nicht leer aus…wie unsere Töchter beispielsweise. 

Ich hatte gerade das Glück eines ganzen Kinderwochenendes.

Am Samstag – einen Tag vor dem Kindertag – hatte ich hier bei mir im Atelier einen herrlichen Workshop mit drei Mädchen, die alle ein Patchwork-Projekt bei mir begonnen haben und voller Eifer dabei waren. Die Technik des Patchworks vereinte sie – und doch konnte jedes dieses Prinzip für die eigene Idee anwenden. Meine Aufgabe bestand vor allem darin, zu moderieren und zu helfen. Die Ideen lieferten die Mädchen. Was mich besonders berührt hat, war, dass sie instinktiv verstanden haben, worum es bei Patchwork auch ging – nämlich dem Verarbeiten von Erinnerungen. Wir verwendeten beispielsweise Stoffreste, die aus dem Urlaub mitgebracht wurden oder von der Decke des Katers stammten. Es hat mich sehr berührt und gefreut, dass dann auch noch ein Stück Stoff aus meiner Restekiste darin Platz finden durfte. Und während der Arbeit erzählten auch sie vom Kindertag. Ihnen war die Bedeutung dieses Feiertages – ihres Feiertages – bewusst. Am Samstagabend hatten wir einen Rock, ein Hundekissen und eine große Patchworkdecke. Alle waren glücklich. 

Und am Sonntag kamen unsere Töchter zu uns….Selbstverständlich hatten wir ein kleines Geschenk für sie parat. Und wir genossen die gemeinsame Zeit. 

Es ist doch so: Kinder sind so ziemlich das beste, was uns passieren kann, ob es die eigenen sind, verwandte oder befreundete – oder auch Kinder, mit denen man arbeiten darf. Ein Geschenk.

Eure Sandra von elbfeeberlin

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