Vor einigen Tagen erreichten mich fantastische Fotos einer Fotografin – Beatrix von Winterfeldt.
Sie hatte in einem styled Shooting Kleider und Accessoires von mir verwandt und was soll ich sagen – die Bilder sind wundervoll geworden.
Hier seht Ihr das erste von Beas Fotos
Ich hätte die Kleider und Accessoires nie so gestylt und fotografiert. Beispielsweise wurden Brautgürtel als Kopfschmuck verwendet, eine Schleppe statt in der Taille über der Brust geknotet. Aber ich war und bin begeistert vom Ergebnis. Und genau als ich das dachte, setzte sich eine Gedankenkette bei mir in Gang.
Wenn ich entwerfe und fertige, sei es in der Kollektion oder eine Maßanfertigung, habe ich immer ein bestimmtes Bild einer Frau im Kopf – inklusive, was sie dazu kombiniert, wo sie es trägt usw. Das ist natürlich mein Wunschbild, mein Ideal – und MEINE Vorstellung. Doch in dem Moment, indem ich das Kleidungsstück der Öffentlichkeit zeige oder verkaufe – wird es interpretiert – neu interpretiert. Dagegen kann und will ich mich nicht wehren, denn es ist toll zu sehen, wie andere Menschen – seien es Fotografinnen, Stylistinnen, Frauen, deren Männer oder auch schlichtweg meine Kundinnen – sich in meine Entwürfe hineindenken – sie neu deuten.
Ich denke, so ähnlich geht es auch Autoren/ Autorinnen und Komponisten/ Komponistinnen. Sobald sie ein Werk veröffentlichen, wird es rezipiert und interpretiert. Der Autor oder die Autorin hat es dann nicht mehr in der Hand, was andere darüber denken, wie sie es sehen. Jeder Leser/ jede Leserin sieht das Buch auf seine / ihre Weise, in seinen/ ihren Lebensumständen, gegründet auf seinen/ ihren Erfahrungen.
Und mir geht es so mit meinen Kleidern. Das macht mich glücklich.
Übrigens zeige ich die Bilder von Beatrix in dieser Woche in meinem Instafeed.
Eure Sandra von elbfeeberlin