Ein Dirndl für Sandra

Alle, die mich kennen, wissen, dass ich gern in die Berge fahre. Ob es nun im Winter zum Skifahren ist oder im Sommer zum Wandern. Das Gehirn wird so herrlich durchgepustet den ganzen Tag an der frischen Luft und die Augen sehen eine  Natur, die Berlin einfach nicht bieten kann.

Und alle, die meine Arbeit kennen, wissen, dass ich mich auf meinen Reisen gern inspirieren lasse. Und so bich ich auch ein wenig einem typischen Kleidungsstück, das in den Bergen beheimatet ist, leicht verfallen: Dem Dirndl.

Puuh – Buuh – denken jetzt einige – und das vielleicht nicht ganz zu Unrecht. So ein Dirndl ist echt peinlich für eine Berlinerin. Sie ist schließlich cool und lässig, urban. Da hat ein Dirndl echt nüscht verloren. Stimmt ja auch. Trotzdem überlege ich immer wieder mal, mir eins zu schneidern. Die Stoffwahl fällt da schon sehr schwer. Sie sollte nicht so klassisch konservativ ausfallen wie in Süddeutschland oder Österreich…und auch der Schnitt müsste frischer sein.

Normalerweise ist die Idee vom urbanen Dirndl so eine fixe Idee, die ich nie realisiere, weil ich nicht dazu komme. Doch neulich beim Aufräumen unseres Dachbodens fiel mir eines meiner ersten selbstgearbeiteten Kleider in die Hände, das ich nach einem originalen Schnitt aus den 1950ern genäht habe. Zugegebenermaßen passte es nicht mehr so recht. Aber der Stoff war noch super und ich hatte irgendwo einen Streifenstoff, der gut dazu passte. Und jetzt habe ich eine stark abgewandelte Dirndl-Variante: Mit diesem typischen Einsatz vorn, aber ohne die Trachtenverschlüsse und das Band, dafür mit Schürze. Statt einer Bluse werde ich dann ein weißes Shirt drunter tragen.

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